GESCHICHTE
Wahrscheinlich brachten die Griechen die Weinrebe um 600 v.Chr. in diese Region. Trotz der Vorliebe der Römer für italienische Weine und der Invasion der Barbaren im 5. Jahrhundert war Burgund durch die Jahrhunderte hindurch ein blühendes Weinanbaugebiet. Später spielte die Kirche eine entscheidende Rolle. Viele der heute vornehmsten Weingüter waren Geschenke des Adels an die Klöster. Darunter befindet sich beispielsweise Clos de Vougeot, eine Gründung des Zisterzienserordens in Cluny. Nach dem 14. Jh. herrschten die Herzöge von Valois, die dem Gebiet Wohlstand brachten. Während des 19. Jh, wurde Burgund, wie auch das übrige Frankreich, von mehreren Katastrophen heimgesucht. Durch den Befall der Reblaus (phylloxera) und durch Mehltau (oidium) wurden mehr als zwei Drittel der Rebfläche vernichtet.
GEOGRAPHIE
Die Region umfasst einen sich von Norden nach Süden erstreckenden Landstrich westlich des Saône-Tals. Eine Ausnahme bildet Chablis, eine Enklave, nur 70 km von den südlichsten Weinbergen der Champagne, aber 130 km von Beaune entfernt. Das zusammenhängende Burgund beginnt südlich von Dijon mit der Côte d'Or, den "Goldhängen", die aus CÔTE DE NUITS und CÔTE DE BEAUNE bestehen. Danach erstrecken sich die Weinberge südlich weiter bis in die Regionen CÔTE CHALONNAISE und MÂCONNAIS um schließlich BEAUJOLAIS zu erreichen.
KLIMA
Kontinentalklima. Frost, Hagel, Stürme und kräftige Regenfälle sind Risiken in diesem nördlichen Klima. Es eignet sich besser für die Weißwein- als für die Rotweinherstellung. Das jeweilige Mikroklima ist von großer Bedeutung, denn es kann das launische Wetter mildern und so den Unterschied zwischen einer erfolgreichen oder weniger erfolgreichen Ernte bestimmen.
BODEN
Die vornehmen Weine aus Chablis stammen von Böden aus kalkhaltigem Lehm. Die Côte d'Or besteht aus einem Kalksteinboden mit guter Drainage. In den nördlicheren Bereichen der Côte de Nuits sind Lehm und Schlammeinlagerungen zu finden, während im südlichen Teil der Côte de Beaune überwiegend Lehm und kalkhaltiger Kies vorherrschen. An der Côte Chalonnais überwiegen zum Teil eisenhaltige Kalksteinböden mit Sand und Lehm. In Mâconnais grober Kies, Schlammböden, Lehm und Sand auf Kalkstein. Beaujolais unterscheidet sich durch seinen Granitboden, auf dem Gamay am besten gedeiht.
WEINE
Im Norden Burgunds werden füllige, sanfte und alkoholreiche Rotweine hergestellt, die durch lange Lagerung gewinnen. Die BeaujolaisWeine des Südens sind fruchtig, frisch, süffig und sollten jung getrunken werden. Die Weißweine sind immer trocken, oft konzentriert und durch den Eichenfassausbau buttrig wie z.B. in der Côte de Beaune. Sie können aber auch wie in Chablis leicht und fruchtig mit hoher Säure sein. Der Schaumwein, nach der "ChampagnerMethode", Crémant de Bourgogne genannt, ist frisch und sehr sorgfältig hergestellt. Bourgogne Passe-toutgrains ist ein leichter, fruchtiger Wein, der aus mindestens 1/3 Pinot Noir und 2/3 Gamay erzeugt wird. Bourgogne Aligoté ist ein stark säurebetonter und leichter Weißwein.
REBSORTEN
Weiß: Chardonnay (14% der Anbaufläche), Aligoté (nur 2%).
Rot: Pinot Noir (21%), Gamay (59%). Andere Rebsorten von geringerer Bedeutung sind César, Tressot, Pinot Liebault und Pinot Gris für Rotweine sowie Pinot Blanc, Sacy und Melon de Bourgogne (Muscadet) für Weißweine.
PRODUZENTEN
Im Gegensatz zum Bordeaux sind hier die besten Weinberge in Besitz vieler kleiner Winzer. Die ca. 2 300 Winzer besitzen durchschnittlich eine Rebfläche von je etwa fünf Hektar, die auf mehrere Dörfer verteilt ist. Dies ist eine direkte Folge der französischen Revolution im Jahr 1789, als der vorher bestehende große Kirchenbesitz auf die Kleinbauern verteilt wurde. Heute gibt es Weinlagen, die unter 85 verschiedenen Winzern aufgeteilt sind (z.B. Clos de Vougeot). Deshalb haben die Handelshäuser hier eine große Bedeutung. Sie kaufen Trauben oder Weine von kleineren Winzern und füllen diese unter ihrem Namen in Flaschen ab.
PRODUKTION
Ca. 26 800 ha, etwa 1,5 Mio. hl/Jahr, knapp 60% davon Weißwein. Größerer Teil AOC-Qualität. 50% der Produktion werden exportiert.
WISSENSWERT
Weitere Informationen: Bureau Interprofessionel des Vins de Bourgogne BIVB, 12, bd. Bretonnière, BP 150, FR-21204 Beaune. Tel. 03 80 25 04 80. Fax 03 80 25 04 90.